Aus der Taufkirchener Tauschbörse wird ein Pflanzenflohmarkt

Merkur.de, 29.04.2024, 16:00 Uhr, Autor und Bilder: Birgit Lang

Das neue Konzept des Heimat- und Verschönerungsvereins findet großen Anklang. Die Gartler stürmen die Stände.

Taufkirchen – „Alles neu macht der Mai“, lautet ein alter Spruch. Für die Gartenbauabteilung des Taufkirchener Heimat- und Verschönerungsvereins galt das heuer schon im April. Denn statt der beliebten Pflanzentauschbörse wurde heuer erstmals ein Pflanzenflohmarkt veranstaltet. Und er lief hervorragend. Schon rein optisch sah es anders aus. Die Vereinsmitglieder hatte im Hof des Senioren-Service-Zentrums kreisförmig zehn Biertische aufgestellt, wo sie ihre Pflanzen bestens und übersichtlicher präsentieren konnten.

„Es ist immer schwieriger geworden, viele Pflanzen als Spende für den Pflanzentausch zu bekommen“, verriet Christine Häglsperger, Vorsitzende der Gartenbauabteilung. Es seien auch einige tragende Mitglieder ausgefallen, die immer viel gebracht hätten, wie Anneliese Kuhl oder Betty Illner. Und den Jungen sei es lieber zu kaufen, weil sie keine Ware zum Tauschen hätten.

Angeboten wurden die Pflänzchen für 50 Cent bis 2,50 Euro, Tauschen war allerdings auch möglich. Erstmals gab es auch Schafswolle als Dünger von Christine Haindl aus Krottenthal. Neben den eigenen Vereinsmitgliedern waren vier Gartler aus der Umgebung gekommen, um ihre Zöglinge anzubieten. Brand- und Schokoladenblumen, Alant und Storchenschnabel sowie Kurkuma hatte Andrea Stein mitgebracht. Sie kümmert sich beim Verein um den Nachwuchs. Am besten würden Gemüse- und Tomatenpflanzen gehen, sagt sie. Der Nachbarstand vom Chili-Paul war wieder überlaufen, seine Tomaten-, Paprika- und Chili-Pflanzen heiß begehrt.

Auch Stauden seien gefragt, sagte Stein. „Es ist sehr schön und sehr viel los. Ich bin ganz zufrieden.“ Mit den Einnahmen werde sie neue Pflanzen und Erde kaufen, den Rest kriegt der Verein.

„Das ist ein Kaukasus-Vergissmeinnicht“, meinte Brigitte Murla. Es lasse die Blätter schon ein bisschen hängen, weil sie es gestern schon ausgestochen habe. Sie hatte wieder viele Raritäten aus ihrem Garten dabei, vor allem Stauden. „Es macht mir Spaß, mit Leuten über den Garten zu reden und ihnen für bestimmte Bereiche Pflanzen zu empfehlen.“

Winterheckenzwiebeln war der Magnet am Stand von Annett Häring. Fünf Euro verlangte sie für ein großes Exemplar. „Die habe ich aus Samen selbstgezogen. Entweder man ernte sie ganz oder man schneidet immer nur das Grün ab und lässt sie stehen“, erläuterte die Inningerin. Sie sei Hobbygärtnerin und lerne sehr viel durch YouTube-Videos, was sie gerne weitergebe. Seit drei Jahren habe sie die Pflanze im Garten, die sie im Frühjahr gerne für Eintopf und Suppen verwende.

Wie immer waren die Kunden schon früh vor Ort, um sich ein Bild über das Angebot zu machen. Eine Stunde später war der große Run vorbei und man konnte noch gemütlich Kaffee und Kuchen genießen oder sich in der Schlange für die Vier-Euro-Säcke voller Kompost- und Blumenerde einreihen, die der Verein immer von der Firma Wurzer gespendet kriegt.

Text und Fotos von Birgit Lang.